Die Teamcharta - das fundament einer Guten zusammenarbeit
Fundament & Ausrichtung
Wie in jeder zwischenmenschlicher Beziehung ist das Fundament auf der sie gebaut wurde entscheidend. Ist das Fundament marode und steht auf wackeligen Beinen, hält die Beziehung in turbulenten Zeiten dem Druck in der Regel nicht stand. Die Mitspieler trennen sich lieber weil es sich nicht lohnt füreinander einzustehen. Wieso und vor allem für was auch? Beidseitig fühlt man sich un- und missverstanden. Die Auswege aus diesen unliebsamen Gefühlen sind vielfältig - das Verlassen des sinkenden Schiffes sicherlich der Endgültigste. Vielleicht ist es an einem anderen, neuen Ort besser? Vielleicht treffe ich da auf Menschen die meine Werte und Sichtweisen teilen und ich mich endlich verstanden fühle und es sich lohnt gemeinsam an einem Strick zu ziehen..
Üblicherweise, wenn ich hoffnungsvoll in einem neuen Team beginne, kenne ich die Werte und Sichtweisen meiner Kolleginnen und Kollegen nicht. Im besten Fall erfahre ich möglicherweise über die Website meines neuen Arbeitgebers die Vision, Mission und Werte der Unternehmung. Die Mitarbeitenden selbst, sind meist relativ wenig davon "infiziert" und das Leitbild nimmt im Aussen oft keine schillernde Gestalt mit Wiedererkennungswert an. Der "Schein" ist dann leider grösser als um das was es eigentlich gehen sollte - das "Sein".
Was wäre wenn ich schon beim Bewerbungsgespräch erfahren könnte wie das potentielle Team tickt? Was ihnen bei der Zusammenarbeit als wichtig erscheint und ich wüsste welchen gemeinsamen Fokus, welches Ziel sie verfolgen und wie sie von aussen wahrgenommen werden möchten. Welche Spielregeln sie gemeinsam vereinbart haben und nach welchen Werten sie ihr tägliches Tun ausrichten wollen. Mit diesem fundamentalen Wissen über das Team, bin ich besser in der Lage mir ein Bild zu machen. Ein Bild welches ich mit meinem eigenen inneren Bild nachdem ich mich ausrichte und orientiere, vergleichen kann.
Eine gemeinsam erarbeitete Teamcharta ist ein starkes Instrument für eine gemeinsame Orientierung und einen starken Fokus im Team. Der Prozess der Erarbeitung im Team, das Durchleben von Gefühlen und Momenten der Klarheit, ist nicht weniger entscheidend als die Teamcharta am Ende selbst. Die Identifikation und Mitverantwortung für ein gemeinsames Wir stärkt den Zusammenhalt und bietet eine gesunde Plattform für Entwicklung und Wachstum.
klarheit & orientierung
Eine Teamcharta kann gemeinsame Werte, Regeln, Verhaltensweisen, Richtlinien, Prinzipien, Rollen und ethische Standards festlegen. Die Teamcharta lässt sich in anderem Kontext mit einem Rahmenvertrag oder einer Verfassung, einem Leitbild vergleichen. Sie schafft Klarheit und Orientierung wie das Team zusammenarbeiten will. Die ethischen Standards können dabei unterstützen das moralische Verhalten zu regeln. Sie dienen als Leitfaden für ethisch vertretbares Handeln und helfen, fair, ehrlich und verantwortungsbewusst zu handeln. Dank der Klarheit und Orientierung für alle Teammitglieder, entsteht mehr Übereinstimmung und weniger Diskussionen. Neue Teammitglieder erhalten mit der Teamcharta schnell einen Einblick und ein Gefühl dafür wie das Team “tickt” und zusammenarbeitet.
Engagement & eigenVerantwortung
Der Prozess der gemeinsamen Erarbeitung der Teamcharta ist ebenso wichtig wie das anschliessende Leben der Leitsätze. Durch die gemeinsame Erfahrung, der Definition von Werten, Regeln, Verhaltensweisen, Richtlinien, Prinzipien, Rollen und ethischen Standards, wird ein tieferes Gefühl der Verantwortung und Engagement jedes einzelnen Teammitglieds geweckt. Durch die aktive Festlegung der Regeln, ist jedes Teammitglied persönlich am Teamerfolg beteiligt. Dieses Engagement befähigt jedes Teammitglied, die Teamarbeit proaktiv zu verbessern. Dies regt zum reflektieren seines eigenen Tuns und Handeln an und Eigenverantwortung und Engagement kann entstehen. Neue Lösungen können entdeckt werden und werden gemeinsam gestützt.
dynamisch & beweglich
Die Teamcharta soll dynamisch und beweglich bleiben und kann jeder Entwicklung des Teams angepasst werden. In der heutigen Welt der stetigen Veränderungen (VUCA= V: volatility “Unbeständigkeit”, U: uncertainty “Unsicherheit”, C: complexity “Komplexität, A: ambiguity “Mehrdeutigkeit”) dient die Teamcharta auch als ein Führungsinstrument, welches schnell und flexibel anpasst werden kann und dennoch Ausrichtung, Orientierung sowie Handlungsspielraum für die Mitarbeitenden gibt. Durch den regelmässigen Austausch (Moodtalk) sowie die Überprüfung und kontinuierliche Anpassung, wird sichergestellt, dass die Regeln des Teams stets mit den Zielen übereinstimmen und die Bedürfnisse des Teams abgedeckt werden. Die Teamcharta kann ihre positive Wirkung nur durch die regelmässige Überprüfung vollends entfalten. Die wiederholte Auseinandersetzung mit den Leitsätzen der Teamcharta erschafft erst die neue, gewünschte Welt der Zusammenarbeit. Dank dem festgelegten, regelmässigen Raum für Austausch (Moodtalk), wird das Bedürfnis sich zu äusseren und gehört zu werden gesehen und wird dadurch nicht zum brennenden Dauerthema unter den Mitarbeitenden. Der Fokus der Aufmerksamkeit darf zurück auf die Arbeit und für den Kunden ausgerichtet werden.
Sie wollen für Ihr Team ein starkes Fundament welches auch in stürmischen Zeiten stand hält? Gerne begleite und unterstütze ich Sie in auf diesem Weg und zeige Ihnen wie die Entwicklung einer Teamkultur im Gesundheitswesen nachhaltig und auch messbar ist.
Was sind deine Erfahrungen und Erkenntnisse zu diesem Thema? Hast du Fragen?
Ich freue mich auf deinen Beitrag in den Kommentaren.